Komplimente tun der Haut und Seele gut
Jeder kennt das: Morgens springt das Auto nicht an, auf der Arbeit ist viel los und dann fängt es auch noch an zu regnen – der Tag ist gelaufen. Doch dann abends an der Kasse im heimischen Supermarkt macht der Kassierer mir ein Kompliment zur neuen Frisur. Einfach so, ohne Hintergedanken. Sofort fühle ich mich besser, ein Lächeln huscht über mein Gesicht. 😊
Gerade für uns Rosacea-Betroffene können solch kleine Komplimente sehr wirkungsvoll sein, denn wir fühlen uns oft nicht so wohl in unserer Haut – besonders auch in stressigen Momenten, die zu Schüben führen. Anderen Personen ein Kompliment machen, passiert jedoch viel zu selten im Alltag. Oft halten wir uns mit Komplimenten zurück, weil wir ihren positiven Effekt unterschätzen oder Angst haben, zu aufdringlich zu wirken oder unserem Gegenüber vor den Kopf zu stoßen. Dabei machen liebe Worte das Miteinander angenehmer und freundlicher. Sie sind kleine „Wort-Geschenke“ und Balsam für die Seele.
Das Geben und Annehmen von Komplimenten sollte daher einen größeren Teil unseres Lebens einnehmen, denn aufrichtiges Lob tut gut – nicht nur der Person, der es gewidmet ist, sondern auch der Person, die das Kompliment macht.
Komplimente für alle
Egal ob Nachbar:in, Partner:in, Freund:in oder eben eine fremde Person im Supermarkt: Einfach mal etwas Schönes über die Person sagen und beobachten, wie diese darauf reagiert.
Mark Twain war von der Wirkung der Komplimente übrigens auch überzeugt und behauptete, von einem richtig guten Kompliment zwei Monate leben zu können.¹ Auch Neurologe und Hirnforscher Gerhard Roth macht dies in einem Interview mit dem Tagesspiegel deutlich. Auf die Frage, warum Komplimente so stark wirken, antwortet er: „Weil sie Drogen sind. Von Kindheit an bis ins hohe Alter handelt unser Gehirn nur, wenn es dafür etwas kriegt. Und die wichtigste soziale Belohnung ist das Lob.“¹
Glückshormone für die Gesundheit
Warum fühlt man sich so gut, wenn man ein Kompliment bekommt? Judith Mangelsdorf, Direktorin der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, erklärt, was genau passiert, wenn wir ein Kompliment oder Lob erhalten: „Komplimente sorgen in unserem Gehirn für Bewegung. Es werden Glückshormone ausgeschüttet wie beispielsweise Oxytocin, das zwischen Menschen für Verbundenheit sorgt.“² Auch weitere Glückshormone wie Dopamin oder Serotonin können produziert werden. Nicht nur auf psychischer, sondern auch auf physischer Ebene merkt der Körper somit bei einem Kompliment, dass etwas Positives passiert.
Komplimente, die tiefer gehen
Wir Rosacea-Betroffene fühlen uns aufgrund unserer Hautkrankheit oft vorschnell verurteilt – wir können unsere Erkrankung nur schwer verstecken und tragen sie buchstäblich im Gesicht. Warum also immer nur das Äußere einer Person loben? Weg vom Kommentieren des Körpers, der Haare, der Klamotten und hin zu Komplimenten, die sich auf die inneren Werte von Menschen beziehen. „Ich bewundere Deine Schlagfertigkeit“, „Ich mag Deinen Humor“ oder „Ich bin froh, Dich kennengelernt zu haben“ sind Komplimente, die „unter die Haut“ gehen und bestimmt Glückshormone freisetzen – nicht nur bei uns Rosacea-Betroffenen.
In diesem Sinne, wünsche ich Euch heute einen Komplimente-reichen Tag – sowohl für Euch selbst als auch für Eure Freund:innen, die Ihr mit Eurem Lob beschenkt! 😉
Eure Rosa
Quellen:
¹ https://plus.tagesspiegel.de/gesellschaft/article10485.ece
² https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-wie-uns-komplimente-gluecklicher-machen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210301-99-639206
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