Möchtest Du immer informiert sein? Dann abonniere unseren monatlichen Newsletter

10.01.2022

Stigmatisierung in der Gesellschaft: Was Menschen mit Rosacea erleben

Der Fachbegriff „Stigmatisierung“ bedeutet, jemanden aufgrund von (äußerlichen) Merkmalen sehr negativ oder ablehnend zu beurteilen oder auszugrenzen. Viele Rosacea-Patient:innen kennen das Gefühl der Stigmatisierung nur zu gut. Denn die chronische Hautkrankheit mit Rötungen sowie Papeln und Pusteln im Gesicht ist für das Umfeld immer sichtbar.

Und obwohl es in Deutschland rund 10 Millionen Rosacea-Betroffene gibt, ist das Wissen um die Krankheit in der Gesellschaft eher gering. Dies führt zu Missverständnissen und Vorurteilen, unter denen Menschen mit Rosacea leiden.

Die Ergebnisse einer aktuellen Online-Umfrage¹ belegen nun eindrucksvoll, wie groß das Problem der Stigmatisierung bei Rosacea ist und wie belastend es für Betroffene ist.

„Wichtig für Rosacea-Patient:innen ist daher, dass sie bei ihren Hautärzt:innen nicht nur die körperlichen Symptome behandeln lassen, sondern auch offen über mögliche emotionale Belastungen sprechen. Denn je besser Dermatolog:innen verstehen, was ihre Patient:innen belastet, desto besser können sie ihnen helfen“, schlussfolgert der Dermatologe Prof. Peter Arne Gerber, Düsseldorf, zu den Umfrageergebnissen.

Mehr als die Hälfte aller Rosacea-Patient:innen fühlt sich stigmatisiert

Die Ergebnisse der Online-Umfrage zeigen: 55 % aller Befragten fühlen sich aufgrund ihrer Rosacea stigmatisiert. Dabei haben 73 % der Betroffenen das Gefühl, dass ihre Rosacea in der Gesellschaft missverstanden wird.¹ Die Umfrage deckt zudem auf, dass es in der Gesellschaft an Wissen zu Rosacea fehlt. Mehr als die Hälfte (54 %) der Umfrage-Teilnehmer:innen hat schon einmal zu hören bekommen, dass „Rosacea keine ernste Hauterkrankung ist“.
64 % aller befragten Patient:innen gaben an, dass ihre Rosacea mit etwas anderem verwechselt wurde, z. B. mit Akne (52 %) oder Sonnenbrand (36 %). 38 % der Befragten haben sogar schon erlebt, dass ihr Umfeld vermutet, die Gesichtsrötungen der Betroffenen stünden im Zusammenhang mit Alkoholkonsum.¹

Emotionale Belastungen der Betroffenen beim Hautärzt:innenbesuch thematisieren

Zusammenfassend bestätigt die Umfrage, dass bei der Mehrzahl der Teilnehmer:innen (78 %) das Gefühl der Stigmatisierung durch Rosacea ihr geistiges und emotionales Wohlbefinden beeinträchtigt. Dennoch besprechen nur wenige Rosacea-Betroffene (21 %) dieses Empfinden mit ihrem Hautarzt oder ihrer Hautärztin.¹ Dabei ist der offene Umgang mit der Hautkrankheit Rosacea ein Schlüssel auf dem Weg zu mehr Lebensqualität. Denn je besser das Umfeld und die Gesellschaft verstehen, was es mit den auffälligen Hautsymptomen auf sich hat, desto seltener müssen sich Rosacea-Betroffene in ihrer Haut unwohl fühlen. Und je besser Hautärzt:innen verstehen, was ihre Patient:innen belastet, umso gezielter können sie ihnen helfen.

Prof. Peter Arne Gerber zu den Ergebnissen der Umfrage zum Thema Stigmatisierung bei Rosacea-Betroffenen:

„Hauterkrankungen, die (auch) im Gesicht auftreten, waren schon immer – und sind es leider noch – ein Auslöser von Vorurteilen und Stigmatisierung. Das hören wir Hautärzt:innen tagtäglich in der Praxis. Die Ergebnisse dieser aktuellen Umfrage bestätigen erneut, wie stark gerade auch Rosacea-Patient:innen sich dadurch belastet fühlen. Aus ärztlicher Sicht empfehlen wir unseren Patient:innen, offen mit der Krankheit umzugehen, d. h. auch das private und vor allem berufliche Umfeld darüber aufzuklären. Denn das schafft Verständnis und Akzeptanz. Zudem sollen Patient:innen und Ärzt:innen gemeinsam offen über alle Symptome sprechen – sichtbare wie unsichtbare. Nur so können wir unsere Patient:innen besser verstehen und die Behandlung entsprechend anpassen.“

¹ Galderma, Data on file. Online-Umfrage im September 2021 von faceuptorosacea.com und stelldichdeinerrosacea.de E-Mail-Abonnenten (153 Teilnehmer aus Deutschland)

Extra-Tipp: Die App „Rosacea-Tagebuch“

Dokumentiert regelmäßig Euren Hautzustand mit der mobilen App „Rosacea-Tagebuch“. So könnt Ihr das Befinden Eurer Haut langfristig im Blick behalten und lernen, Eure persönlichen Auslöser immer besser zu meiden.

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlich. Erforderliche Filder sind mit * markiert.

BLOG PRESSE HAUTARZT APP SOCIAL