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Im Fokus: Demodex folliculorum, Hautrauhigkeit und das Erythem

In der letzten Woche haben wir sie in unserem Rosacea-Lexikon bereits thematisiert: die Haarbalgmilbe Demodex folliculorum. Heute möchten wir mit weiteren, sehr interessanten medizinischen Informationen anknüpfen, da sie im direkten Zusammenhang zu den Demodex-Milben stehen.

Doch zunächst noch einmal kurz zur Milbe an sich: Demodex folliculorum stammt aus der Familie der Haarbalgmilben. Sie und Demodex brevis sind die beim Menschen vorkommenden Milbenarten. Beide besiedeln die menschliche Haut und sind normalerweise harmlos. Doch Demodex folliculorum kann bei verstärktem Befall Krankheiten auslösen. Auf der Haut vieler von Rosacea betroffener Menschen wurde eine erhöhte Dichte von Demodex-Milben festgestellt. Es wird daher angenommen, dass sie ein zusätzlicher Faktor für die Entzündungsreaktionen bei Rosacea sind.

Manche von Euch kennen es vielleicht: Auf den von Rosacea betroffenen Hautstellen befinden sich nicht nur Rötungen (medizinischer Fachbegriff: Erythem), Papeln (Knötchen) und Pusteln (Eiterbläschen bzw. umgangssprachlich Pickel) – oft hat die Haut hat auch eine grundsätzlich rauere Textur. Dafür ist die Demodex-Milbe verantwortlich. Schaut man sich die Haut unter dem Mikroskop genauer an, sieht man viele weiße Pünktchen/Schüppchen. Manchmal sind diese sogar mit bloßem Auge zu erkennen. Dabei handelt es sich um den hinteren Teil der Haarbalgmilbe, der aus dem Haarfollikel herausragt. Demodex steckt gewissermaßen mit dem Kopf im Haarfollikel und streckt uns ihren hinteren Körperteil entgegen. Dieses vermehrte Vorkommen der Demodex-Milbe bei Rosacea sorgt für Entzündungsreaktionen der Haut, sodass oft auch leichte Rötungen oder ein Brennen um die Pünktchen/Schüppchen herum bemerkt werden können.

Für alle, die das jetzt etwas „eklig“ finden, haben wir eine gute Nachricht. Denn man kann mit modernen Medikamenten etwas gegen diese übermäßige Besiedelung durch Demodex folliculorum tun. Heute gibt es fünf Wirkstoffe, die als verschreibungspflichtige, für die Behandlung der Rosacea zugelassene Arzneimittel zur Verfügung stehen: Brimonidin, Ivermectin, Metronidazol, Azealinsäure und niedrig dosiertes Doxycyclin. Bei Ivermectin geht man in der Therapie der Rosacea von einem zweifachen Wirkansatz aus: Sowohl antientzündlich gegen die Papeln und Pusteln und die Hautrötungen (also das Erythem) als auch antiparasitär gegen die Haarbalgmilbe Demodex folliculorum. Diese beiden Wirkungen von Ivermectin wurden auch durch eine wissenschaftliche Studie1 bestätigt, die unter der Leitung des Rosacea-Experten und Dermatologen Professor Dr. Martin Schaller vom Universitätsklinikum Tübingen durchgeführt wurde. 

Wer noch mehr Informationen zu Demodex folliculorum möchte, findet diese in unserer anschaulichen Infografik: https://rosacea-info.de/presse/Services%20und%20Downloads 

Quelle: 
1 Schaller M et al. Dermatol Ther 2022;35: e15869

 

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