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08.04.2019

Passt Kaffee doch zu Rosacea? Neue Studienergebnisse!

Heiße Getränke wie Kaffee oder Tee, aber auch scharfe Speisen, zählen zu den Triggerfaktoren für einen Rosacea-Schub. Man geht davon aus, dass diese Lebens- und Genussmittel den Blutdruck erhöhen. Dadurch wird bei Rosacea-Patienten die Durchblutung der bereits geweiteten Äderchen im Gesicht verstärkt und es entstehen Rötungen auf der Haut. Vor allem Kaffee hat bei vielen Rosacea-Patienten eher einen schlechten Ruf als Auslöser für die lästigen und unangenehmen Hautrötungen.

So verzichten z. B. viele Menschen, die nur die genetische Veranlagung zu Rosacea haben, freiwillig auf Kaffee, um der Erkrankung keinen Auslöser zu liefern. Doch nun zeigt eine aktuelle Studie einen ganz anderen Zusammenhang zwischen Kaffee und Rosacea.
Wissenschaftler von der Brown University in USA untersuchten die Fragestellung, ob es einen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Koffein, speziell auch durch den Genuss von Kaffee und der Entstehung von Rosacea-Symptomen gibt. Das erstaunliche Ergebnis: Frauen, die täglich vier oder mehr Tassen Kaffee tranken, hatten ein 25 % geringeres Risiko an Rosacea zu erkranken.¹

Studie mit Krankenschwestern

Der Beruf der Krankenschwester ist einer der stressigsten Jobs. Ob bei Tag oder Nacht, sie müssen rund um die Uhr immer 100 % in ihrem Job geben. Vermutlich ist auch darin begründet, dass diese Berufsgruppe im Schnitt relativ viel Kaffee trinkt. Von 1991 bis 2005 haben Wissenschaftler Daten gesammelt und anschließend ausgewertet. Dabei nahmen ca. 83.000 Krankenschwestern an der Studie zum Kaffeekonsum und Rosacea teil, wobei 4.945 von ihnen bereits zu Beginn der Studie eine diagnostizierte Rosacea hatten. Nur bei denjenigen Krankenschwestern, die jeden Tag vier oder mehr Tassen Kaffee mit Koffein tranken, konnte das Risiko für Rosacea-Symptome um ein Viertel gesenkt werden.

Kaffee als Wundermittel?!

Die „schützende“ Wirkung des Kaffees wird von den Wissenschaftlern auf die gefäßverengende Wirkung des Koffeins zurückgeführt. Dadurch wird zwar der Blutdruck erhöht, aber es könnte auch eine entzündungshemmende Wirkung auf die Haut haben. Zudem sind im Kaffee viele Antioxidantien, die freie Radikale binden und damit gesunde Hautzellen schützen bzw. ebenfalls antientzündlich wirken.

Doch was heißt das für Rosacea-Patienten? Die Daten reichen leider noch nicht aus, um mit Sicherheit sagen zu können, dass potenzielle Rosacea-Patienten mit Kaffee der Krankheit vorbeugen können. Außerdem ist noch offen, ob nicht auch Schokolade, Tee oder andere koffeinhaltige Nahrungsmittel vor Rosacea schützen könnten. Dies wurde in der Studie zwar mit untersucht, doch eine entsprechende Wirkung wurde nicht nachgewiesen, vielleicht auch bedingt durch den zu geringen Konsum der entsprechenden Lebensmittel. Trotzdem kann man davon ausgehen, dass Frauen, die lediglich die erbliche Veranlagung für Rosacea haben, nicht mehr vorsorglich auf Kaffee verzichten müssen.

Und für alle anderen Rosacea-Patienten gilt: Testen Sie ruhig noch einmal, ob Kaffee in Maßen Ihnen und Ihrer Haut bekommt. Denn Rosacea-Auslöser sind so individuell wie sie selbst und können sich auch mit der Zeit verändern.

 

¹ Suyun Li, OhD et al. jamadermatol.2018.3301 “Association of Caffeine Intake and Caffeinated Coffee Consumption With Risk of Incident Rosacea In Women”

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