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19.10.2020

Neue weltweite Umfrage 2020 zur Krankheitsbelastung bei Rosacea und Schuppenflechte

Wie hoch die Krankheitsbelastung bei Rosacea-Betroffenen wirklich ist, war lange nicht bekannt. Doch bereits im Jahr 2018 zeigten die Ergebnisse der ersten weltweiten Online-Befragung „Rosacea: Beyond the visible“¹ mit über 700 Rosacea-Patienten und 550 Hautärzten, dass die Krankheit einen sehr großen Einfluss auf die Lebensqualität hat.

Die Rosacea belastet vor allem psychisch und schränkt Betroffene in ihrem Leben mehr ein, als vorher angenommen, so das Fazit der damaligen Umfrage. Patienten waren entmutigt oder verärgert oder berichteten von einem Verlust an Selbstvertrauen. Und Viele verzichteten auf alltägliche Lebensgewohnheiten und versuchten dadurch, persönliche Auslöser für Krankheitsschübe zu vermeiden, z. B. beim Essen, Sport oder anderen Freizeitaktivitäten.

Das aktuelle Update der Umfrage 2020 „Beyond the visible: rosacea and psoriasis of the face“², in dem die Einschränkungen von Rosacea-Patienten mit denen von Patienten mit Schuppenflechte (Psoriasis) im Gesicht verglichen wurden, lässt ein ähnliches Bild erkennen. Ziel dieser neuen Umfrage war es, die Auswirkungen verschiedener Hauterkrankungen des Gesichts zu vergleichen und das Ausmaß ihrer Belastungen noch besser zu verstehen, um neue Erkenntnisse für eine optimale Therapie und letztlich eine bessere Lebensqualität der Patienten zu gewinnen. Insgesamt über 600 Patienten sowie 316 Hautärzte nahmen an der Befragung in sechs verschiedenen Ländern (Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und USA) teil.
Die ausführlichen Berichte beider Umfragen sind hier auf der Website online einsehbar.

Starke Beeinträchtigung des Alltags und des seelischen Wohlbefindens

Schon die Zahlen aus der Umfrage 2018 sprechen für sich: Bei mehr als der Hälfte der Patienten (55 %) war die Arbeitsproduktivität beeinträchtigt und 86 % bestätigten, dass sie ihr Verhalten im Alltag geändert haben, um einen Krankheitsschub zu vermeiden.¹ Auch die große emotionale Belastung der Patienten spiegelte sich in der damaligen Umfrage wider. Jeder Dritte litt an einem Verlust an Selbstvertrauen, jeder Vierte war verärgert und jeder zehnte Betroffene fühlte sich entmutigt bzw. niedergeschlagen aufgrund seiner Rosacea-Symptome.¹

Ähnliche Ergebnisse zeigt nun das Update 2020: In dieser Umfrage berichteten vor allem die Rosacea-Patienten von einem geringen Selbstwertgefühl (34 % Rosacea vs. 20 % Psoriasis) – und sie neigen auch eher dazu, sich selbst die Schuld für das Auftreten von Schüben zu geben (28 % Rosacea vs. 20 % Psoriasis).² Grundsätzlich scheint die Belastung des seelischen Wohlbefindens bei Menschen mit Rosacea und Psoriasis im Gesicht ähnlich zu sein. Jeder zweite Patient berichtet über mäßige bis schwere Depressionen. An moderater bis schwerer Angst leiden nach eigenen Angaben 34 % der Rosacea- und 43 % der Psoriasis-Patienten. Zudem sind mit 70 % ein Großteil aller Patienten beunruhigt darüber, dass ihr Umfeld die erkrankte Haut im Gesicht bemerken könnte.²

Für viele ein Lichtblick: Chance auf Erscheinungsfreiheit

Doch es gibt auch erfreuliche Ergebnisse aus beiden Umfragen: Die Lebensqualität von Rosacea-Betroffenen kann deutlich gesteigert werden, wenn Patienten mit Hilfe einer konsequenten Therapie vollständig erscheinungsfrei, bzw. „CLEAR“ werden.¹ (Mehr zum CLEAR-Behandlungsansatz findet Ihr hier.)

Wenn Rosacea-Betroffene also keinerlei Symptome mehr haben und ihre Haut gesund wirkt, sind die psychosozialen und emotionalen Auswirkungen der Krankheit deutlich geringer. Knapp die Hälfte der vollständig erscheinungsfreien Patienten (49 %) bestätigten, dass die Rosacea keinen Einfluss auf ihre Lebensqualität hat, dies berichteten allerdings nur 30% der Patienten, die fast erscheinungsfrei waren, demnach noch ein paar wenige Symptome aufweisen.¹ Allerdings ist es positiv zu werten, dass 44 % der Rosacea-Patienten und 35 % der Patienten mit Psoriasis im Gesicht bestätigen, dass es möglich ist, den Hautzustand „CLEAR“ zu erreichen.²

Den Hautarzt zum Partner machen

Aufschlussreich war auch die Einstellung der Hautärzte: Sie weisen häufig den typischen Rosacea-Symptomen wie Rötungen, Papeln und Pusteln auf der Haut oft eine höhere Bedeutung zu als den nicht sichtbaren Krankheitszeichen, wie Juckreiz, Schmerzen und Brennen. Patienten fühlen sich aber häufig auch durch diese nicht sichtbaren Symptome stark beeinträchtigt.¹ Unsichtbare Symptome wie Stechen und Juckreiz steigern also die Krankheitsbelastung für viele Betroffene, doch nur ein Viertel der befragten Ärzte beurteilt diese Symptome routinemäßig bei ihren Rosacea-Patienten (27 % Rosacea vs. 40 % Psoriasis).² Damit also der Erfolg der Rosacea-Behandlung verbessert werden kann, sollten Patienten dauerhaft mit ihrem Hautarzt im Gespräch bleiben. So können Hautärzte zielgerichtet eine auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Therapie verordnen und damit die Chancen für den Behandlungserfolg erhöhen.

 

Quellen:
¹ Rosacea: Beyond the visible online report, BMJ Hosted Website 2018 (http://hosted.bmj.com/rosaceabeyondthevisible); letzter Zugriff: August 2020
² Beyond the Visible: Rosacea and Psoriasis of the face, BMJ Hosted Content 2020. (https://hosted.bmj.com/rosaceabeyondthevisible); letzter Zugriff: August 2020

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