Mythos 1: Rosacea ist nichts anderes als Akne
Dass Akne und Rosacea ein und dasselbe sind, ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Es handelt sich um unterschiedliche Hauterkrankungen, die sich in teils ähnlichen Symptomen zeigen und daher vom Laien schwer zu unterscheiden sind. So können z.B. bei beiden Erkrankungen Symptome wie Papeln und Pusteln im Gesicht auftreten. Bei „Acne vulgaris“ – der häufigsten Form von Akne – sind diese auf entzündete Talgdrüsenfollikel, Hormonschwankungen sowie einer Überproduktion von Hautfetten zurückzuführen. Bei Rosacea liegen vielfältige andere Ursachen zugrunde, wie u.a. die Störung des angeborenen Immunsystems und/oder eine Fehlregulierung der oberflächlichen Blutgefäße. Umweltbedingte Auslöser wie scharfes Essen, intensive UV-Strahlung oder heiße Getränke können die Rosacea zusätzlich begünstigen und unter Umständen einen Schub sowie Symptome auslösen.
Mythos 2: Rosacea ist selten
Das stimmt so nicht. Unter der Hauterkrankung Rosacea leiden mehr Menschen, als vielleicht auf den ersten Blick angenommen. Ungefähr 4 Millionen Betroffene gibt es in Deutschland. Schätzungen zufolge befinden sich jedoch nur weniger als 20% in ärztlicher Behandlung. Das liegt vor allem daran, dass das Krankheitsbild Rosacea in der Bevölkerung immer noch wenig bekannt ist.
Mythos 3: Rosacea ist ansteckend
Dieser Mythos ist falsch! Rosacea ist nicht ansteckend und somit nicht auf andere Menschen durch Umarmungen oder Berührungen übertragbar. Die Ursachen von Rosacea sind noch nicht vollständig geklärt. Sie sind teilweise auf genetische Faktoren zurückzuführen. Auch wird ein Zusammenhang mit der erhöhten Besiedelung der Haut mit Demodex-Milben angenommen. Betroffene können außerdem empfindlich auf bestimmte Auslöser wie UV-Strahlung, Stress, scharfes Essen oder bestimmte Lebensmittel reagieren. Ansteckend ist sie in keinem Fall!
Mythos 4: Rosacea muss nicht nur während eines Schubes behandelt werden
Das stimmt! Auch während der schubfreien Zeit ist es wichtig, seine Haut besonders zu pflegen, Auslöser zu vermeiden und ggf. sein Medikament konsequent anzuwenden. Macht keine Experimente und haltet Euch an die Empfehlungen Eures Hautarztes und Eurer Kosmetikerin. So könnt Ihr aktiv Einfluss auf den Verlauf Eurer Erkrankung nehmen.
Mythos 5: Wer Rosacea hat muss auf Make-up verzichten
Kein Make-up mehr, da die Haut zusätzlich gereizt wird? Das stimmt so nicht! Auch Rosacea-Patienten können sich schminken. Verwendet leichte Make-ups, die für sensible Gesichtshautgeeignet sind und einen hohen Wasseranteil aufweisen. Achtet beim Kauf darauf, dass keine reizenden Inhaltstoffe wie Alkohol, Duftstoffe, Menthole oder Anti-Aging-Wirkstoffe enthalten sind. Auch sind Make-ups für unreine Haut ungeeignet, da diese häufig Salicylsäure enthalten und somit nicht bei empfindlicher Rosacea-Haut zu empfehlen sind.
Einen praktischen Einkaufsführer für geeignete Pflegeprodukte findet Ihr hier: http://www.rosacea-info.de/pdf-download/einkaufsfuehrer.pdf
3 Kommentare
könntest du mal genaueres schreiben - woher bekommst du Reseda luteola und in welchem Verhältnis mischst du es mit Kokosöl? Danke für eine Antwort.
Gruß
Gundi
Die Forschungsabteilung der Hautklinik Freiburg beschäftigt sicxh seit langem mit Luteolin und hat auch respektable Forschungsergebnisse.
Ebenso gibt es eine These, dass Rosacea durch das leaky gut syndrom hervorgerufen sein könnte. Eine weitere Möglichkeit der Hilfe sind Heilpilze - siehe unter Stichwort Mykotroph.