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25.04.2022

Männer, Migräne und Rosacea: Gibt es einen Zusammenhang?

Was genau die Ursachen der chronischen Hautkrankheit Rosacea sind, ist immer noch unklar. Fest steht jedoch, dass bei der Entstehung von Rosacea vor allem Entzündungsreaktionen im Körper und Fehlregulationen im angeborenen Immunsystem eine Rolle spielen, durch die Veränderungen der Blut- und Lymphgefäße entstehen. Ähnliche Reaktionen laufen auch bei einer Migräne ab.

Zudem gibt es deutliche Parallelen im Hinblick darauf, wo sich die Symptome beider Krankheiten äußern. Die Symptome der Rosacea wie Flushs, Erytheme und Teleangieektasien sowie die Symptome der Migräne wie Kopfschmerzen, Photophobie (Lichtempfindlichkeit) und Phonophobie (Geräuschempfindlichkeit) entstehen unter anderem dort, wo im Gesicht der sogenannte Trigeminus-Nerv langläuft. Die Vermutung liegt also nahe, dass beide Krankheiten etwas miteinander zu tun haben könnten und deshalb bei manchen Betroffenen gleichzeitig auftreten.

Mehrere wissenschaftliche Studien haben bereits einen Zusammenhang zwischen Rosacea und Migräne gezeigt, zum Beispiel auch bei Frauen nach den Wechseljahren.¹ Laut einer dänischen Studie hatten Frauen im Alter über 50 Jahre, die an Rosacea erkrankt waren, ein 1,3-mal höheres Risiko auch an Migräne zu leiden.² Forscher aus Finnland konnten nun in einer Studie an Frauen und Männern genau diesen Bezug zwischen der Hautkrankheit Rosacea und Migräne erneut bestätigen. Rund 15 % der 1.900 Teilnehmer:innen litten unter einer Rosacea. 83 % dieser Betroffenen wiesen eine Rosacea mit Rötungen und 15% eine Rosacea mit Papeln und Pusteln auf.³ Von den Rosacea-Betroffenen gaben 21,5 % an, nicht nur an der chronischen Hautkrankheit zu leiden, sondern auch unter starken Kopfschmerzen.³ Sie berichteten vor allem deutlich öfter über das Auftreten mehrerer typischer Migräne-Symptome und über einseitige, pochende Kopfschmerzen.³

Interessanterweise hatten besonders Männer ein erhöhtes Risiko, dass Rosacea und Migräne gleichzeitig auftreten: Die Wahrscheinlichkeit einer ärztlich diagnostizierten Migräne war in dieser Gruppe doppelt so hoch bei Rosacea-Betroffenen wie bei Teilnehmern, die nicht von der Hautkrankheit betroffen waren. ³ Bei Patienten, die unter dem papulopustulösem Phänotyp litten, trat Migräne etwas häufiger auf als bei Patienten, die von Rosacea mit Rötungen betroffen waren.³ Diese Zusammenhänge ließen sich bei den weiblichen Teilnehmerinnen nicht beobachten.

Die Forscher empfehlen allen Ärzt:innen, die Rosacea-Betroffene betreuen, auch nach Migräne-Symptomen zu fragen, um beide für Patient:innen potenziell sehr belastende Erkrankungen gezielt behandeln zu können.

Literatur:
¹ Christensen CE, Andersen FS, Wienholtz Net al. The relationship between migraine and rosacea: systematic review and meta-analysis. Cephalalgia 2018;38:1387–98.2
² Egeberg A, Ashina M, Gaist Det al. Prevalence and risk of migraine in patients with rosacea: A population-based cohort study. J Am AcadDermatol 2017;76:454–8.
³ Sinikumpu SP et al. Male patients with rosacea have increased risk for migraine: a population-based study. Br J Dermatol 2021. 185:1058-1060; DOI: 10.1111/bjd.20578 https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/bjd.20578

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