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Rosacea verstehen Teil 10: Normale Rötung oder Rosacea?

Rosacea-Betroffene kennen ihre Symptome nur zu gut. Dabei treten plötzliche oder langanhaltende Gesichtsrötungen am häufigsten auf. Doch muss jeder rote Fleck im Gesicht auch bedeuten, dass man unter Rosacea leidet? Natürlich nicht. Doch wie lässt sich nun das normale Erröten von den krankhaften Rötungen bei Rosacea unterscheiden? Was passiert dabei genau? In diesem zehnten Teil von „Rosacea verstehen“ wollen wir das genauer untersuchen.

In diesem zehnten Teil von „Rosacea verstehen“ wollen wir das genauer untersuchen.


Warum erröten Menschen?

Auch Menschen mit gesunder Haut kennen die normale und natürliche Reaktion des Körpers auf bestimmt Reize, die zu roten Flecken im Gesicht führen. Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Äußerliche Einflüsse wie Sport, Sonneneinstrahlung oder warme Temperaturen tragen genauso dazu bei wie bestimmte Gefühle, zum Beispiel Scham, Wut oder Nervosität. All diese Faktoren steigern den Blutdruck. Somit dehnen sich die kleinen Blutgefäße aus und der Blutfluss im Gesicht und in der Halsregion nimmt zu. Da nun die Blutgefäße im Gesicht näher an der Oberfläche liegen als in anderen Regionen des Körpers, wird die verstärkte Durchblutung der Haut im Gesicht deutlich sichtbar – es kommt zur Rötung der Haut. Dieses Erröten lässt sich zudem leider nicht mit purer Willenskraft verhindern. Denn die plötzliche Erweiterung der kleinen Blutgefäße wird durch das vegetative Nervensystem gesteuert – und dieses leitet alle unbewusst ablaufenden Körperfunktionen und lässt sich nicht vom Gehirn austricksen.

Rötungen bei Rosacea-Betroffenen

Bei bestimmten Formen von Rosacea kommt es bei Betroffenen zu kurzen heftigen Rötungen. Diese werden auch „Flushs“ genannt und können durch eine Vielzahl individueller Faktoren ausgelöst werden. Mögliche Auslöser sind zum Beispiel Alkohol, Stress, Hitze oder Kälte, scharfe Speisen, Sport oder UV-Strahlung.

Dabei ist die Haut der Betroffenen sehr empfindlich und leicht reizbar. Bei anderen Betroffenen häufen sich rote Flecken im Gesicht und bleiben oft über Wochen oder sogar Monate bestehen. Solche langanhaltenden, flächigen Rötungen sind grundsätzlich auf die gleiche Problematik zurückzuführen: die fehlregulierte Erweiterung der kleinen, oberflächlichen Blutgefäße in der Haut. Diese sind dabei nicht als einzelne Gefäße erkennbar, geben aber der Haut flächig die rote Farbe. Die Haut verblasst, wenn sich die Gefäße wieder zusammenziehen. Zusätzlich können dauerhaft sichtbar erweiterte Äderchen auftreten, die Teleangiektasien.

Die Ursache der Rosacea ist noch nicht vollständig geklärt. Nach heutigem Verständnis spielen verschiedene Entzündungsgeschehen eine zentrale Rolle. Diese sind auf mehrere Faktoren zurückzuführen, z. B. erbliche Veranlagung, Störungen im Immunsystem oder bei der Reizweiterleitung im Nervensystem sowie Veränderungen der Blut- und Lymphgefäßregulation. Diese Prozesse können auch eng miteinander verzahnt sein.
Zusätzlich wurde ein vermehrtes Vorkommen der Haarbalgmilbe Demodex folliculorum auf der Haut von Rosacea-Patienten festgestellt. Diese rund 0,3 mm kleine Milbe trägt jeder von uns, etwa ab dem Erwachsenwerden, mit sich auf der Haut, viele Rosacea-Patienten allerdings in deutlich größerer Anzahl. Deshalb wird angenommen, dass eine hohe Besiedelung der Haut mit Demodex-Milben ein weiterer begünstigender Faktor für die Entzündungsreaktionen sein kann.

Sichere Diagnose durch den Hautarzt

Egal ob man an schubhaften oder anhaltenden Gesichtsrötungen leidet, beide Formen sind für Rosacea-Betroffene nicht nur ein kosmetisches Problem. Häufig belasten rote Flecken im Gesicht auch emotional bzw. psychisch. Betroffene haben mit Vorurteilen anderer Menschen zu kämpfen, die sie aufgrund der auffälligen Rötungen zum Beispiel bezichtigen zu viel Alkohol zu trinken oder besonders nervös und unsicher zu sein. Das kann die Patienten zusätzlich enorm belasten.

Die Symptome müssen von Betroffenen allerdings nicht einfach hingenommen werden, sondern können mit der passenden Therapie gut in den Griff bekommen werden. Deshalb sollten Betroffene oder Menschen, die den Verdacht haben unter Rosacea zu leiden, einen Hautarzt aufsuchen. Gemeinsam kann dann eine passende, individuelle Therapie erarbeiten. 

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