Das wohl auffälligste Symptom der Rosacea sind aber die sogenannten Phyme (Griechisch: Phyma = Knolle, Schwellung oder Masse), die vor allem bei Männern auftreten. Dabei wird die Haut aufgrund einer Bindegewebsvermehrung mit Talgdrüsenvergrößerung grobporig und verdickt. Am bekanntesten ist das Rhinophym, im Volksmund „Knollennase“ genannt. Was Phyme genau sind, erläutern wir in diesem 8ten Teil unserer Serie „Rosacea verstehen“.
Wie entstehen Phyme?
Die Entstehung von Phymen ist bisher nicht vollständig geklärt. Allerdings treten sie im Zusammenhang mit einer Rosacea-Erkrankung am häufigsten auf. Dabei werden drei verschiedene Typen unterschieden:
- Glandulärer Typ: Phyme können durch eine vermehrte Zellteilung (Hyperplasie) der Talgdrüsen an einer bestimmten Stelle im Gesicht entstehen. Meist ist die Haut zudem stark entzündet.
- Fibroangomatöser Typ: Schwellungen werden durch Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe (ödematose Phyme) ausgelöst, die zusätzlich eine dauerhafte Ausdehnung der Blutgefäße sowie Pusteln mit sich bringen.
- Aktinischer Typ: Der dritte Typ entsteht durch die zusätzliche Bildung von Bindegewebe, genau genommen dem elastischen Fasermaterial des Bindegewebes. Knorpel und Knochen sind in der Regel nicht beteiligt.
Auftreten von Phymen
Am bekanntesten ist sicher das „Rhinophym“, das an der Nase auftritt. Hierfür ist der umgangssprachliche Begriff „Knollennase“ geläufiger. Phyme können aber auch an Kinn, Kiefer, Ohr oder Augenlied auftreten. Ein eher seltener Sonderfall ist das „Philtrophym“, bei dem die Schwellung am Filtrum, der vertikalen Rinne zwischen Nase und Oberlippe, entsteht.
Behandlung von Phymen
Keine Frage: Phyme sind an jeder Stelle des Gesichts besonders auffällig und meist leiden die Betroffenen sehr darunter – auch psychisch. Die Schwellungen und Wucherungen der Haut sind kaum zu verstecken, auch wenn derzeit ein Mund-Nasen-Schutz viel von einem Gesicht verdecken kann. Insbesondere Menschen mit einem Rhinophym, der Wucherung an der Nase, werden häufig sozial ausgegrenzt. Schnell ergeben sich falsche Gerüchte um die „Säufernase“ und der soziale Druck wächst.
Noch gibt es leider keine medikamentöse Therapie zur Behandlung von Phymen, allerdings können Laserbehandlungen oder chirurgische Eingriffe die Wucherungen eindämmen. Dabei werden die Phyme schichtweise abgetragen und so verkleinert. Dermabrasion (schleifende Abtragung der Haut im betroffenen Areal) oder Dermashaving (manuell-instrumentelle „rasierende“ Abtragung der betroffenen Hautregion) sind in diesem Fall die aussichtsreichsten Behandlungsmethoden.
Solltet Ihr unter Rosacea und einem Phym leiden oder den Verdacht haben, sprecht dazu unbedingt mit Eurem Hautarzt. Dieser findet mit Euch zusammen die passende Therapie.
Übrigens: Die Rosacea ist eine sehr individuelle Erkrankung, die sich bei jedem Patienten mit verschiedenen Symptomen zeigt und auch unterschiedlich schwer verläuft. Die Behandlung der Erkrankung sollte demnach individuell auf den Krankheitsverlauf des Patienten abgestimmt werden.
Darüber hinaus gehen die verschiedenen Rosacea-Formen nicht zwingend ineinander über. Manche Betroffene leiden „nur“ unter Gesichtsrötungen, bei anderen treten zudem Papeln und/oder Pusteln der Haut auf, und es kann auch zu Phymen kommen, ohne dass zuvor andere Symptome dieser Erkrankung aufgetreten wären.
1 Kommentare
ich habe auf der Nase manchmal seht starkes Rosacea, ich weiss leider nicht genau woher es kommt. Wie lange (wenn ich z.B. viel Milch trinke) dauert es etwa, bis die Rötungen auf der Nase erscheinen? Tage? Stunden? Es ist sonst noch sehr schwierig herauszufinden welches Lebensmittel die Rosacea "provoziert".
Danke für eure Antwort.