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17.03.2016

Patientengeschichte von Merle K.: „Wir waren eine knallrote Familie!“

Mein Name ist Merle K. und schon seit meinem 21. Lebensjahr zeigten sich in meinem Gesicht erste Anzeichen von Rosacea (Rosazea) – Rötungen und Papeln. Da schon meine Mutter sowie auch meine Oma von der Hauterkrankung betroffen waren, waren die Rötungen für mich eine normale bzw. eine erbliche Angelegenheit und wurden zunächst nicht weiter hinterfragt.

Als sich der Zustand meiner Gesichtshaut verschlimmerte, ging ich jedoch zum Arzt und Rosacea wurde diagnostiziert. Heute mache ich mit meinem Blog auf Rosacea aufmerksam. Mir ist wichtig, Betroffenen zu zeigen, dass sie mit ihren Gefühlen nicht alleine sind.

Wie alles begann

Schon in jungen Jahren war mein Gesicht immer knallrot. Doch auch meine Mutter und Großmutter hatten immer ein rotes Gesicht und so schob ich die Rötungen auf die Gene und ging der Annahme nach, man könne nicht viel dagegen tun. Wir waren halt einfach eine knallrote Familie, dachte ich mir. Zunächst nur auf der Nase, breitete sich die Röte mit dem Alter auf das gesamte Gesicht aus. Mit 21 Jahren kamen Pusteln und Papeln hinzu und ich entschied mich nun doch einen Hautarzt aufzusuchen.

Das Leben mit Rosacea heute

Der aktuelle Zustand meiner Rosacea ist sehr schwankend. An dem einen Tag sind nur leichte Rötungen sichtbar, am nächsten Tag bedecken etliche Papeln mein Gesicht. Besonders Stress, Sonne, bestimmte alkoholische Getränke und spezielle Lebensmittel, wie Knoblauch, wirken sich negativ auf meine Gesichtshaut aus. Da ich noch an zwei weiteren Lebensmittelunverträglichkeiten leide, muss ich bei der Speisenauswahl immer besonders auf deren Inhaltsstoffe achten. So kann ich beim Buffet nicht ungehemmt zuschlagen, sondern bin gezwungen, mich vorher beim Koch bezüglich der Zutaten zu informieren: „Ist in dieser Soße Knoblauch drin? Schmeckt dieses Gericht scharf?“ heißt es dann oft aus meinem Mund. Ich kenne meine Auslösefaktoren gut, dennoch genehmige ich mir bewusst ab und zu die eine oder andere kleine Sünde. Denn wie man ja weiß, sind die verbotenen Früchte die leckersten und man sollte sich zwischendurch auch mal etwas gönnen.
Meine Rosacea bleibt natürlich auch vor meiner Außenwelt nicht versteckt. So sprechen mich selbst flüchtige Bekannte auf meine Rötungen & Co. an und versuchen mir hilfreiche Tipps zu geben, die man irgendwann nicht mehr hören kann. Trotzdem versuche ich, gelassen zu bleiben und andere Menschen über Rosacea aufzuklären und ihnen zu erklären, dass es eine Erkrankung ist und eine ärztliche Therapie helfen kann.

Mein Blog und mein Rat an andere Betroffene

Da ich feststellen musste, dass Beiträge zum Thema Rosacea oftmals nicht auf die emotionale Belastung, welche die Betroffenen durchleben, eingehen, ist es mir ein Herzenswunsch auch diesen Aspekt in der Öffentlichkeit zu beleuchten. Meinen eigenen Blog nutze ich dementsprechend dazu meine Gefühle auszudrücken und anderen Betroffenen Mut zuzusprechen. Auch dokumentiere ich dort in „Tagebuch“-Form meine Symptome und die Entwicklung der Rosacea. Nachdem auch meine Mutter ihre Rosacea durch eine Therapie in den Griff bekommen hat, bin nun auch ich sehr motiviert, die richtigen Therapiemaßnahmen zu finden. Ich hoffe, dass ich mich genau wie sie danach wieder wohler in meiner Haut fühlen kann.

So kann ich letztendlich nur alle Rosacea-Betroffenen dazu aufrufen, nicht aufzugeben und die Hoffnung auf eine Besserung nicht zu verlieren! Es werden auch wieder Tage kommen, an denen die Haut besser wird, man darf nur nicht den Mut verlieren.

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