Wissenschaftler gehen von verschiedenen Faktoren aus, wie z. B. eine erbliche Veranlagung oder Fehlsteuerungen im Immunsystem sowie lokale Entzündungsreaktionen auf spezielle Mikroorganismen (z. B. Demodex-Milben), die bei Rosacea-Patienten vermehrt auf der Haut gefunden werden.
Auffallend ist auch, dass die Rosacea-Betroffenen häufig dem sogenannten „keltischen“ Hauttyp angehören, also eine helle, besonders empfindliche Haut besitzen. Der südländische, dunkelhäutigere Typ ist dagegen weniger von der Rosacea betroffen. Rosacea-Patienten fragen häufig nach einem „typischen“ Verlauf der Rosacea. Den gibt es allerdings nicht.
Wir informieren Euch im Folgenden über die verschiedenen Formen der Rosacea – und was dabei für die Therapie zu beachten ist.
Flüchtige und anhaltende Rötungen im Gesicht – das Erythem
Die Rosacea ist vor allem geprägt durch die Gesichtsrötungen, die auf Stirn, Nase, Kinn und Wangen auftreten. Ausgelöst werden die Rötungen der Haut durch die sogenannten Trigger wie zum Beispiel UV-Strahlung, scharfes Essen, Stress, Kälte, anstrengender Sport oder Alkohol. Das plötzliche, anfallartige Erröten wird auch „Flush“ genannt. Im Gegensatz hierzu halten die Gesichtsrötungen beim flächigen Erythem andauernd an.
Zusätzlich zum Erythem können auch erweiterte Äderchen auf der Gesichtshaut sichtbar werden. In der Medizin werden sie „Teleangiektasien“ genannt, die Form dieser Rosacea heißt dann auch entsprechend Rosacea erythematosa-teleangiectatica.
Papeln und Pusteln – sichtbare Hautentzündungen
Ein weiteres Symptom der Rosacea, neben den Gesichtsrötungen, sind sichtbare Hautentzündungen, die Papeln und Pusteln, die auch gleichzeitig mit den oben genannten Rötungen auftreten können. Papeln sind entzündlich gerötete Knötchen die als bis zu erbsengroße Hautverdickungen auftreten können. Die Eiterbläschen auf der Haut werden Pusteln genannt. Dieses Symptom der Rosacea wird häufig mit der der Akne verwechselt. Um eine korrekte Diagnose zu erhalten, solltet Ihr bestenfalls Euren Hautarzt aufsuchen. Leidet man unter den Papeln und Pusteln spricht man von der Rosacea papulopustulosa.
Phym – Hautverdickungen und Schwellungen
Vor allem bei Männern die unter Rosacea leiden, kann es zur Bildung eines sogenannten Phyms kommen. Phyme sind Bindegewebs- und Talgdrüsenverdickungen, die bei Männern gehäuft im Bereich der Nase auftreten. Entsprechend ihrer Lokalisierung werden sie „Rhinophym“ genannt (Rhino kommt aus dem griechischen und heißt „die Nase betreffend“) und sind im Sprachgebrauch auch als Knollennase bekannt. Medizinisch heißt die Form glandulär-hyperplastische Rosacea. Diese kann, zusätzlich zur medikamentösen Behandlung mit Arzneimitteln zum Auftragen, mit einem Laser behandelt und abgetragen werden.
Lasst Euch nicht entmutigen und bleibt dran an der Rosacea-Therapie!
Wurde bei Euch Rosacea diagnostiziert, heißt es nicht, dass die Krankheit immer stereotyp denselben Verlauf nimmt. Die Rosacea ist eine sehr individuelle Erkrankung, die bei jedem Patienten ganz verschieden verläuft. Wichtig für alle Betroffenen sind der regelmäßige Besuch beim Hautarzt bzw. Dermatologen und vor allem die konsequente Anwendung der medikamentösen Therapie.
Inzwischen gibt es spezielle Medikamente, um die einzelnen Formen der Rosacea gezielt zu behandeln. Achtet vor allem darauf, Eure Therapie genau nach der Anweisung Eures Hautarztes anzuwenden. Zudem können Betroffene durch eine persönliche Ausrichtung ihres Lebensstils viel dafür tun, um die Symptome einzudämmen und die Ergebnisse der Behandlung zu verbessern. Hierzu zählt die Vermeidung von persönlichen Auslösern wie Stress, UV-Strahlen, scharfe Gewürze oder zu kalte oder heiße Getränke.
Am besten führt Ihr ein Rosacea-Tagebuch, damit Ihr Eure Auslöser kennenlernt und vermeiden könnt. Dann seid Ihr auf einem sehr guten Weg, Eure Rosacea in den Griff zu bekommen! Lasst Euch vor allem nicht entmutigen und bleibt dran, auch wenn die Therapie nicht sofort anschlägt. Manche Therapiemaßnahmen brauchen ihre Zeit, bis die Behandlung ihre volle Wirkung entfaltet.
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