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01.11.2021

Studie untersucht möglichen Zusammenhang zwischen Rosacea und Schlafqualität

Viele Menschen schlafen ab und zu mal schlecht. Aber ist Euch schon einmal aufgefallen, dass Ihr nachts besonders dann Probleme beim Schlafen habt, wenn Eure Rosacea aufflammt?

Die US-amerikanische National Rosacea Society¹ berichtet nun auf ihrer Website über die erste Studie, die den Zusammenhang zwischen Rosacea und Schlaf untersucht hat. Und tatsächlich kommt die Studie zu dem Schluss, dass die chronische Hauterkrankung Rosacea und schlechtere Schlafqualität miteinander in Verbindung stehen könnten.

Die Studie wurde an der dermatologischen Abteilung des Xiangya-Krankenhauses der Central South University in China durchgeführt. Untersucht wurden 608 Rosacea-Patient:innen und eine alters- und geschlechtsgleiche Kontrollgruppe von 608 Personen ohne Rosacea, dabei war die Mehrheit (86,5 %) aller Teilnehmer:innen weiblich. Personen mit anderen Gesichtshautproblemen oder Krankheiten, die die Schlafqualität beeinflussen könnten, wurden von der Teilnahme ausgeschlossen.²

Studie bestätigt: Rosacea-Patient:innen schlafen schlechter

Neben Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht, Body-Mass-Index und Familienstand wurde bei allen Teilnehmer:innen der sogenannte Pittsburgh-Schlafqualitäts-Index erfasst. Abgefragt wurde dabei bei allen Personen, wie gut sie nachts schlafen, wie lange sie abends zum Einschlafen brauchen, Schlafstörungen, das Verhältnis von Schlafdauer zu Liegezeit, die Einnahme von Schlafmitteln und Störungen im Tagesablauf im Zusammenhang mit schlechtem Schlaf. Je höher die Punktzahl des Pittsburgh-Schlafqualitäts-Index, desto schlechter war die Schlafqualität.²

Die Ergebnisse der Umfragen zeigten, dass mehr als die Hälfte (52,3 %) der Rosacea-Patient:innen unter schlechtem Schlaf litten, verglichen mit weniger als einem Viertel (24 %) in der Kontrollgruppe ohne Rosacea.
Im Durchschnitt wiesen Rosacea-Patient:innen deutlich höhere Werte für den Index der schlechten Schlafqualität auf: 6,20 gegenüber 3,95 in der Kontrollgruppe. Außerdem bestand ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Schweregrad der Rosacea und der schlechteren Schlafqualität.²

Forscher untersuchen genetische Ursachen von schlechterem Schlaf bei Rosacea

In der Hoffnung, die mögliche genetische Grundlage für Schlafprobleme zu untersuchen, wählten die Forscher nach dem Zufallsprinzip 300 Rosacea-Patient:innen und 200 alters- und geschlechtsgleiche Kontrollpersonen für eine Blutentnahme aus. Die DNA der Proband:innen wurde auf das Vorhandensein von genetischen Varianten oder Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNPs) untersucht, die mit der Schlafqualität und dem Schlafverhalten in Zusammenhang stehen.

Die Forscher fanden heraus, dass die Rosacea-Patient:innen ein statistisch signifikantes Vorkommen von SNPs im HTR2A-Gen aufwiesen, einem der Neurotransmitter des zentralen Nervensystems, die an der Regulierung physiologischer Funktionen wie dem Schlaf beteiligt sind, sowie im ADRB1-Gen, das an der Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus und der Rosacea beteiligt ist. Die Forscher vermuten, dass Personen mit einem genetischen Hintergrund für ein gestörtes Schlafverhalten eine stärkere Veranlagung für Rosacea haben könnten.²

Die Forschungsgruppe geht davon aus, dass die Beziehung zwischen Schlaf und Rosacea bidirektional ist. Das bedeutet, dass Rosacea-Symptome nicht zu Schlafstörungen oder eine schlechte Schlafqualität zu einer entzündlichen Hauterkrankung führen, sondern dass sich Schlafmangel und Rosacea gegenseitig verschlimmern und zu einem Kreislauf des Fortschreitens der Krankheit beitragen können. Auf Basis dieser Studienergebnisse empfiehlt die Forschungsgruppe, dass es sich für Rosacea-Patient:innen lohnen könnte, sich um einen besseren Schlaf zu bemühen, um dadurch zu einer möglichen Verbesserung ihrer Hauterkrankung beitragen zu können.²

Quellen:

¹ National Rosacea Society (Online). https://www.rosacea.org/blog/2021/june/study-investigates-how-rosacea-affects-sleep. Abgerufen im August 2021
² Wang Z, Xie H, Gong Y, et al. Relationship between rosacea and sleep. J Dermatol 2020; 47: 592-600. DOI: 10.1111/1346-8138.15339.

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