Mein Name ist Dr. Ina Schulze und ich bin Fachärztin für Dermatologie in Markkleeberg. Weil es Laien oft schwer fällt, zwischen „Rosacea“ (Rosazea) und Rosacea-artiger „perioraler Dermatitis“ (PD) – auch „Stewardessen- oder Mannequin-Krankheit“ genannt – zu unterscheiden, möchte ich in diesem Blogbeitrag die beiden Hauterkrankungen für Sie voneinander abgrenzen.
Da Rosacea-Betroffenen nur mit dem richtigen therapeutischen Ansatz geholfen werden kann, ist es sehr wichtig, zwischen den beiden Krankheitsformen zu unterscheiden. Â
Charakteristisches Erscheinungsbild
Eine PD tritt – wie der Name schon sagt – „perioral“ auf. Deshalb wird Sie auch als „Mundrose“ bezeichnet: Es kommt um den Mund herum zu Hautunreinheiten in Form von Knötchen und Pickelchen, die meist mit Schüppchen einhergehen. Die Papeln und Pusteln können an der Spitze gelblich sein, obwohl kein Eiter darin enthalten ist. Weiterhin kommt es zu Rötungen, die auch auf der Nase oder der Stirn auftreten können; manchmal sind auch die Augenlider oder der Hals betroffen. Bezeichnend ist, dass bei der PD ein schmaler Streifen um die Lippen herum keine Veränderungen aufweist.  Am häufigsten sind Frauen zwischen 20 und 30 Jahren betroffen. Manchmal leiden auch schon Kinder unter der PD.
Ursache der Hauterkrankung PD
Als Ursache der PD wird ein „Zuviel“ von bestimmten Kosmetikprodukten oder Reinigungsmitteln vermutet. Durch eine übermäßige Anwendung spezieller Pflegemittel kann die natürliche Schutzbarriere der Haut geschädigt werden: Die schützende Hornschicht der Haut quillt durch die Mittel auf. Die Haut kann Flüssigkeit nicht mehr richtig speichern, sie verliert an Feuchtigkeit, ist gespannt und gereizt.
Um das Spannungsgefühl und die Reizung der Haut zu vermindern, verwenden die Betroffenen meist noch intensiver Kosmetika. Dadurch geraten sie in einen Teufelskreis. Die übermäßige Pflege schlägt ins Gegenteil um: Das Spannungsgefühl der Haut nimmt noch stärker zu. Die Haut schuppt und ist gerötet. Es kommt zu Hautveränderungen, die Haut wird sozusagen abhängig von den Pflegeprodukten und verliert die Fähigkeit, ihren Feuchtigkeitshaushalt zu regulieren. Im letzten Schritt tritt eine generelle Unverträglichkeit der Kosmetika ein.
Warum wird die PD auch „Stewardessen- oder Mannequin-Krankheit“ genannt?
Die Krankheit ist auch als „Stewardessen-Krankheit“ bekannt, da früher viele Flugbegleiterinnen von ihren Reisen Kortison-haltige Cremes aus den USA mitbrachten und regelmäßig applizierten – ohne an die Nebenwirkungen des Wirkstoffs Kortison zu denken. Durch die regelmäßige Applikation kam es darauf häufig zu dem typischen Hautausschlag der PD.
Da die Hauterkrankung vor allem jüngere, gepflegte und auf ihr Äußeres bedachte Frauen trifft, wird sie auch als „Mannequin-Krankheit“ bezeichnet.
Wie kann PD behandelt werden?
Das charakteristische Erscheinungsbild der PD kann durch eine „Kosmetik-Karenz“, also einen konsequenten Verzicht auf Kosmetika an den betroffenen Hautstellen über ein bis drei Monate, folgenlos wieder abklingen. Oftmals kommt es hierbei in den ersten Wochen zunächst zu einer Verschlechterung des Hautbildes. Danach erst erholt und verbessert sich die Haut. Der Teufelskreis, der durch die Pflegeprodukte verursacht wurde, wird durchbrochen; die Hautveränderungen gehen nach Wochen oder Monaten ohne Narbenbildungen wieder zurück.
Damit die PD vollständig auskuriert werden kann, sollten die Betroffenen auch darauf achten, Provokationsfaktoren (Trigger) wie Stress und UV-Licht auszuschalten. Besonders mechanische Reizung kann zu Hautirritationen führen. Deshalb sollten Betroffene das Gesicht nur trockentupfen – niemals abrubbeln oder -reiben!
Krankheitsschübe können allerdings auch noch nach der erfolgreichen Therapie wiederkehren, wenn die Betroffenen bspw. erneut in ihre alten Gewohnheiten verfallen und wieder zu viele Kosmetika anwenden. Deshalb sollten PD-Patienten mit ihrem Dermatologen vorab besprechen, welche Pflegeprodukte für ihren Hauttyp geeignet sind und welche nicht.
Fazit
Wie Sie sehen, fällt es bei genauerer Betrachtung gar nicht so schwer, Rosacea von PD zu unterscheiden – Sie müssen Ihre Haut nur einmal ganz genau unter die Lupe nehmen und darauf achten, welche Symptome sich an welchen Körperstellen zeigen. Noch besser ist natürlich ein Besuch beim Hautarzt; bei Rosacea reicht oft schon eine Blickdiagnose aus.
Wie ich anfangs bereits erwähnt habe, ist es sehr wichtig, zwischen den beiden Hauterkrankungen zu unterscheiden, denn bei der Behandlung und Therapie gibt es entscheidende Unterschiede. Was bei PD hilft, verbessert noch lange nicht die Rosacea-Haut!
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Rosacea |
Periorale Dermatitis (PD) Â |
Wer ist betroffen? |
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Wo treten Symptome auf? |
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Welche Symptome treten auf? |
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Was ist die Ursache? |
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Welche Trigger gibt es? |
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Haben Sie Vielen Dank für diese klare Beschreibung von PD
leider sind sich die Ärzte in meinem Fall nicht so sicher…einer sagt Stress andere Allergie, PD und in der Hautklinik atypische Rosaca !?
leider ist mein leidensweg nun schon gut ein Jahr und weder Kortison noch Anibiotika Salben haben irgendeine Verbesserung gezeigt… im Gegenteil es wird immer schlimmer.
Liebe SB, es tut uns leid zu hören, dass Sie noch keine geeignete Behandlungsmöglichkeit gefunden haben.
Wir drücken Ihnen die Daumen, dass sich das bald ändert!
Viele Grüße, das „Aktiv gegen Rosacea“-Team
Hallo,
ich bin sehr verunsichert, da letztes Jahr nach einem USA Aufenthalt PD bei mir diagnostiziert wurde.
Das Auftreten war auch ganz typisch um den Mund herum, mit Rötungen und sehr trockener, leicht schuppender Haut. Nach zwei Monaten Nulltherapie und einer antibiotischen Cremem und Azelainsäure-Gel war die Haut wieder super.
Dann habe ich im Sommer so langsam wieder angefangen zu cremen und zu schminken und zack – gings wieder los!
Nun sind auch meine Wangen rot und die Haut dort rauher und auch zwischen den Augen auf die Stirn hoch ist es rot und die Haut rauh (ich habe eigentlich sehr feine, weiche Haut)…
Jetzt wurde mir von.einer anderen Hautarztin gesagt, das wäre Rosacea.
Kann es nicht vielleicht auch sein, dass sich die PD nur ausgebreitet hat?
Ich würde auf jeden Fall alles dafür geben, dass es NUR PD und KEINE Rosacea ist!!
Und PD kann sich ja auch über das Gesicht ausbreiten…(ich habe die letzten zwei Monate auch ganz extremen Stress)…
Was würden Sie mir raten, die Haut nochmal genauer untersuchen lassen? (war jetzt.lediglich eine Blickdiagnose, cremes aufschreiben&tschüSs)
Danke für Ihren Rat!
Liebe Maria,
bitte suchen Sie erneut einen Hautarzt auf und lassen sich gründlich untersuchen! Die Beschreibung Ihrer Symptome ermöglicht es leider nicht eine der beiden Erkrankungen auszuschließen.
Wir wünschen Ihnen alles Gute
das „Aktiv gegen Rosacea“-Team
Was bedeutet kompletter Verzicht auf Kosmetik? Ist die normale Feuchtigkeitscreme damit auch gemeint?
Wenn ja, kann man auch nur die betroffene Partie auslassen aber den Rest des Gesichtes eincremen?
Und gehen die trockenen Schüppchen dann auch weg?
Vielen Dank schon mal!
Liebe Olga, vielen Dank für Deinen Kommentar. Der komplette Verzicht bezieht sich auf alle Pflegeprodukte – auch die Feuchtigkeitscreme. Es ist ausreichend, gezielt die betroffenen Bereiche auszulassen (für einen Zeitraum von 1-3 Monate). Wenn eine Behandlung mit den Pflegeprodukten ausbleibt, sollte die Hautschuppung durch die Selbstheilungsvorgänge in der Haut über den angegebenen Zeitraum verschwinden.
Bei weiteren Fragen kannst Du Dich jederzeit gerne wieder an uns wenden. 🙂
Viele Grüße von Deinem Aktiv gegen Rosacea Team
Hallo, ich hatte vor ein paar Wochen ein paar kleine Pickel am Kinn, vor zwei Wochen wurde es dann immer schlimmer. Mittlerweile ist die Haut am Kinn sehr sehr trocken und spannt mit ein paar kleinen Bläschen. Seit einer Woche verzichte ich komplett auf Pflegeprodukte und Make up, muss aber dazu sagen das ich vorher auch nicht viel benutzt habe. Ich habe das Gefühl es wird immer schlimmer. Haben sie einen Tipp ob eine Salbe helfen würde? Und glauben sie es ist eine PD, oder doch was anderes? Ich habe mich nämlich eher selten geschminkt. Ich würde mich sehr freuen wenn sie mir ein bisschen weiterhelfen können.
Liebe Grüße
Hallo,
vielen Dank für Deine Nachricht.
Aus rechtlichen Gründen dürfen wir hier im Blog von „Aktiv gegen Rosacea“ keine Ferndiagnosen stellen und auch keine Informationen zu einzelnen Medikamenten geben. Wir empfehlen Dir aber, dass Du unbedingt einen Hautarzt aufsuchen solltest, der sich mit den Symptomen auskennt und eine genaue Diagnose stellen kann, sowie eine geeignete Therapie mit Dir abstimmt.
Viele Grüße von Deinem Aktiv gegen Rosacea-Team
Hallo,
bei mir wurde rosaceaartige Dermatitis festgestellt. Man sagte mir, ich solle komplett auf Creme verzichten. Klappt auch super. Aber das ist jetzt schon 1,5 Jahre her. Ich kann mich aber immer noch nicht eincremen, ohne das der Ausschlag gleich wieder kommt. Es reicht schon, wenn man mit dem Gesicht mit jemanden in Berührung kommt, der eingecremt ist.
Die Haut gewöhnt sich auch daran, keine Creme zu bekommen. Was mache ich aber mit der Sonne? Ich möchte in diesem Jahr in den Süden fliegen.
Liebe Sabine,
wenn Du Urlaub im Süden machen möchtest, solltest Du Dich bezüglich eines geeigneten Sonnenschutzproduktes unbedingt mit Deinem Hautarzt besprechen. Er kann Dir bestimmt ein auch für Deine Haut passendes Produkt empfehlen.
Wichtig ist in jedem Fall, dass Du Dich ausreichend vor der Sonne schützt, um einem Schub und Krankheiten wie z. B. Hautkrebs vorzubeugen. Geeignet können Sonnenschutzprodukte sein, die keine oder kaum Zusatz-, Farb- oder Duftstoffe enthalten und auch frei von hautreizenden und durchblutungsfördernden Substanzen wie Alkohol sind. Vor dem Urlaub solltest Du das Produkt an einer unauffälligen Stelle im Gesicht, zum Beispiel unter dem Kinn, ausprobieren. So vermeidest Du unliebsame Ausschläge im Urlaub.
Versuche außerdem die intensive Mittagssonne zu meiden. Aufenthalte im Freien sollten bevorzugt Vormittags und am späteren Nachmittag stattfinden. Am Strand oder Pool immer für Schatten sorgen (Schirm, Strandmuschel etc.). Das Gesicht kannst Du mit einer großen Sonnenbrille und einem Sonnenhut gut vor der Sonne abschirmen. Bei Ausflügen dient ein dünnes Tuch als Schutz für Nacken und Dekolleté.
Viele Grüße von Deinem Aktiv gegen Rosacea-Team
Vor Jahren ist bei mir Rosaca diagnostiziert worden. Bin immer gut mit spezieller Hautpflege für diesen Hauttyp klar gekommen. Habe jetzt allerdings seit 8 Monaten Ausschlag am Kinn und um die Augen herum. Kann es sein, dass ich zusätzlich eine PD habe?
Mein Hauarzt sagt ich könnte vielleicht eine durch inhalierte Kortikosteoride verursachte rosaceaartige Dermatitis haben. Er schließt nicht aus, dass diverse Allergien ein (zusätzlicher) Auslöser sein können. Ich habe seit ca. 2 Monaten jegliche Hautcremes absetzen müssen, weil meine Haut nur noch brannte und rot und pickelig wurde. Auf sehr viele Lebensmittel habe ich seither verzichtet, weil ich scheinbar auch da noch empfindlicher geworden bin als sowieso. Noch zu erwähnen ist, dass ich bis vor 2 Monaten versucht hatte mich desensibilisieren zu lassen und der Schuss wohl ziemlich nach hinten los ging. Der Hautarzt sagt ich solle erstmal abwarten und nicht behandeln, aber ich halte die brennende Haut kaum aus! Ich kann kaum rausgehen weil meine Haut jetzt keinen Kälteschutz verträgt (Sonnenschutz geht auch nicht mehr) und schon bei geringster Anstrengung (z.B. Zähneputzen) bin ich außer Atem und mein Gesicht wird rot. Dasselbe von allen möglichen Gerüchen und vielen Gewürzen. Meine Haut heilt auch schlecht und ich habe kleine punktförmige Teleangiektasen an der Nase
(ca. seit Beginn mit Kortison, welches ich vor 4 Wochen abgesetzt habe).
Wie kann ich sicher sein, dass es eine rosaceartige Dermatitis ist? Wie lange dauert es das in den Griff zu bekommen? Was kann ich tun?
Liebe Franziska,
Danke für Deine Nachricht! Leider dürfen wir von Aktiv gegen Rosacea Dir aus rechtlichen Gründen keinen medizinischen Rat geben. Nur ein Mediziner bzw. Hautarzt kann und darf Deine Fragen beantworten. Wir empfehlen daher, dass Du Deinen Hautarzt dazu noch einmal aufsuchst.
Alles Gute für Dich
Dein Aktiv gegen Rosacea-Team
Seit einigen Wochen habe ich Pickel am Kinn und seit diesem Wochenende ist es flächendeckend, schuppig, es haben sich kleine Pusteln gebildet und juckt rund um den Mund. Heute war ich ein einer Akutsprechstunde und es wurde Rosacea diagnostiziert. Ich möchte der Hautärztin glauben, aber sämtliche wissenschaftliche Seiten im Internet beschreiben meine Symptome als PD. Möchte der Ärztin nicht widersprechen, aber habe nun Angst dass die von ihr verordnete Salbe eher kontraproduktiv ist.
Seit dem ich beruflich bedingt täglich mehrere Stunden eine FFP2 Maske tragen muss, habe ich Rötungen und kleine Pusteln bekommen, die sehr nach PD und eher weniger nach Rosazea aussehen. Ich vermute, dass meine Hautbarriere durch die mechanische Reibung geschädigt wurde. Ich werde erstmal eine Nulltherapie versuchen. Leider kann ich parallel dazu den Trigger (Maske) nicht vermeiden. Eine okklusive Creme zum Schutz der Hautbarriere beim Maske tragen, kommt aufgrund der Nulltherapie ja nicht in Frage. Gibt es Ideen/Tipps wie man die mechanische Reibung, die durch das Maske tragen entsteht, reduzieren kann bzw trotz Maske tragen die PD bessern kann?
Habe seit April an der unterlippe weisse gefüllte pustel. Arzt weiss nicht Was das sein könnte es wird immer schlimmer.auch an det nase ist es rot und pustelig.habe alle Salben ausprobiert.cortison bepanthen wund und heilsalbe, pilzcreme, tyrosur, nichts hilft. Ich tippe auf rosazea.habe aber über lippenbläschen noch nichts gelesen.bin ratlos wie mein Hautarzt.