Die Rosacea hat viele Namen, zum Beispiel Kupferfinne, „Fluch der Kelten“ oder Couperose. Früher wurde sie zudem fälschlicherweise als „Acne rosacea“, also Rosacea-Akne, bezeichnet. Heute weiß man, dass Rosacea keinesfalls eine Form der Akne ist. Da diese jedoch weiter verbreitet und wesentlich bekannter ist als Rosacea, denken viele Betroffenen zunächst an Akne als Ursache für ihre Symptome. Hinzu kommt: nicht immer folgt der Gang zum Hautarzt − viele Patienten versuchen zunächst mit Pflegeprodukten ihr Hautproblem zu lösen. Gerade bei Rosacea reagiert die Haut jedoch empfindlich auf Anti-Pickel-Inhaltstoffe. Das hat zur Folge, dass sich die Symptome weiter verschlimmern.
Die Unterscheidung beider Erkrankungen ist vor allem für die Therapie wichtig, denn wie bei den Pflegeprodukten gilt: Was gegen Akne hilft, ist nicht automatisch auch die richtige Therapie gegen Rosacea und umgekehrt. Zudem gibt es eine ganze Bandbreite an entzündlichen Hauterkrankungen, die rein äußerlich Ähnlichkeiten mit Rosacea oder auch Akne aufweisen. Grundsätzlich ist es also wichtig, die eigene Vermutung durch einen Hautarzt bestätigen zu lassen. Vielleicht ist es ja weder Rosacea noch Akne? Der Facharzt hat Mittel und Wege hier die richtige Diagnose und geeignete Therapie für Euch zu finden!
Warum aber werden Rosacea und Akne überhaupt verwechselt? Dies wird mit einem Blick auf die unterschiedlichen Schweregrade der Rosacea deutlich:
- Erythematöse-teleangiektatische Rosacea
Diese Form der Rosacea ist gekennzeichnet durch anhaltende Rötungen im Gesicht (Erytheme) sowie deutlich erkennbare (erweiterte) Äderchen (Teleangiektasien). - Papulopustolöse Rosacea
Hauptmerkmal dieser Rosacea-Form sind Papeln (Knötchen) und Pusteln (Eiterbläschen) und entzündliche Schwellungen im Gesicht. - Glandulär-hyperplastische Rosacea
Charakteristisch für diesen Schweregrad der Rosacea sind knotige Wucherungen (sogenannte Phyme) der Talgdrüsen und des Bindegewebes. Bekannt ist diese Form vor allem als „Knollen-“ oder „Säufernase“, das sogenannte Rhinophym.
Ihr habt es bereits erkannt: Vor allem die „Rosacea papulopustulosa“ hat äußerlich Ähnlichkeit mit der „Acne vulgaris“ und dürfte daher Grundlage für die Bezeichnung „Acne rosacea“ gewesen sein. Eine Unterscheidung beider Erkrankungen ist für Laien mitunter schwierig, doch bei näherer Betrachtung eindeutig.
Ein erster Hinweis ist das Alter: Akne tritt für gewöhnlich im Jugendalter auf. Die Rosacea beginnt meist ab dem 30ten Lebensjahr. Allerdings ist dies noch kein Ausschlusskriterium, da auch jüngere Menschen Rosacea bekommen können.
Zu den typischen Symptomen der Akne zählen Pickel und Mitesser – diese werden vor allem durch eine übermäßig starke Talgproduktion verursacht, die die Talgdrüsen verstopft und zu Entzündungen führt.
Rosacea-Patienten bekommen keine Mitesser. Die im zweiten Stadium der Rosacea gebildeten Knötchen und Pusteln ähneln diesen allerdings. Die Ursache für Rosacea ist bislang nicht vollständig geklärt. Experten gehen davon aus, dass vielfältige Faktoren für die Hautkrankheit verantwortlich sind: Als Faktoren werden z. B. eine Störung der angeborenen Immunabwehr, ein gestörter Wärmehaushalt des Körpers, der Einfluss von UV-Strahlen, freie Radikale sowie Entzündungsreaktionen auf Mikroorganismen wie z. B. Demodex-Haarbalgmilben diskutiert. Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle, da rund 40 Prozent der Betroffenen Familienangehörige haben, die ebenfalls an Rosacea leiden.
Bei der Rosacea können neben der Gesichtshaut auch die Augen beteiligt sein. Hierzu haben wir bereits vor kurzem hier im Blog berichtet (Beitrag vom 30.3.).
Wie Ihr seht, gibt es trotz der äußerlichen Ähnlichkeit einige recht eindeutige Unterschiede zwischen Rosacea und Akne. Wichtig ist, dass sowohl bei Pflege als auch Therapie die richtige Wahl getroffen wird. Um ganz sicher zu gehen, sollte also immer ein Hautarzt zu Rate gezogen werden.

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Das ist mal ein toller Beitrag! Ich dachte auch lange Zeit das ich Akne habe und mir dann Hilfe in Zürich gesucht, aber mein Hautarzt hat Gott sei Dank erkannt das es sich nicht um Akne handelt. Sehr viele Leute kennen einfach den Unterschied nicht.