Weil Qigong auch einen positiven Effekt bei Hauterkrankungen wie Rosacea haben kann, möchten wir Ihnen gerne etwas zu dieser beliebten Entspannungsmethode berichten. Das „Aktiv gegen Rosacea“-Team hat dazu mit einem Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytiker sowie Qigong-Lehrer gesprochen, der auch einen Meisterkurs für das „Stille Qigong“ abgelegt hat.
Was bedeutet Qigong und woher kommt es?
Auch wenn sich „Qigong“ alt anhört, ist es erst seit den 50er Jahren fester Bestandteil der chinesischen Kultur. Qi (ausgesprochen wie „tschi“) kann man mit Lebensenergie übersetzen, Gong mit Arbeit. Folglich bedeutet Qigong so viel wie „Arbeit mit der Lebensenergie“.
Qigong ist ein Teil der chinesischen Medizin – man könnte sogar sagen, dass die chinesische Medizin aus Qigong entstanden ist. Der Ursprung von Qigong liegt wahrscheinlich in einer Umweltkatastrophe vor 3.000 Jahren in China. Die Menschen beruhigten sich durch Gebete und dabei ist eine Art Meditation zustande gekommen, aus der das spätere Qigong hervorging.
Generell gilt: Je mehr Qi man ansammelt, desto länger kann man den Körper von Krankheiten frei halten. Damit steigt also die Wahrscheinlichkeit, etwas von seinem Leben zu haben. Sowohl Kampfsportarten als auch die Medizin arbeiten mit dem Qi.
Was verbirgt sich hinter dem Qi?
Die Chinesen gehen davon aus, dass es ohne Qi kein Leben auf der Welt gibt. Dabei liegt das Qi in verschiedenen Formen vor.
Zum einen kann es extern zugeführt werden, d. h. es wird über Nahrung eingenommen. Auf der Suche nach lebensfördernder Nahrung – u. a. den richtigen Kräutern –, hat sich in China eine ganze Wissenschaft entwickelt.
Dann gibt es noch die Vorstellung, dass man das Qi aus der Luft und der Atmosphäre entnehmen kann. Mit der richtigen Atemtechnik lässt sich das Qi in den Körper einfügen.
Des Weiteren kann der Mensch das Qi durch bestimmte Meditationspraxen selbst im Körper ansammeln. Je mehr Qi im Körper angereichert ist, desto gesünder ist der Körper.
Weil es sich bei dem Qi um einen Feinstoff handelt, fällt es Wissenschaftlern schwer, dem Qi auf die Spur zu kommen. Auch wenn sich Qi nicht messen lässt, kann zumindest die Auswirkung festgestellt werden. In einem Experiment wurde zum Beispiel durch einen Qigong-Meister das Wachstum einer Pflanze verändert.
Welche Qigong-Methoden gibt es?
Zum einen gibt es das „Stille Qigong“. Hierbei wird das Qi in Bewegung gebracht, auch wenn der Mensch körperlich nicht in Bewegung kommt. Viel eher geht es um eine Form der inneren Bewegung, denn mithilfe verschiedener Praktiken können Organe mobilisiert werden. Dabei wird den Organen, die der Heilung bedürfen, Qi zugeführt. Diese Übungen dienen nicht nur zur Vorbeugung, sondern auch zur Behandlung. Wenn viel Qi da ist, dann ist die Krankheit, so glauben die Chinesen, fern.
Beim „Bewegten Qigong“ wird das Qi über bestimmte Bewegungen mobilisiert. Das sind sehr harmonische und ausgeklügelte Bewegungen, die – je nach Schule – wieder sehr verschieden sind. Die Bewegungen können sehr anstrengend und kompliziert sein, sind aber in der Regel sehr einfach.
Wann zeigen sich die ersten Erfolge?
Das schwierige beim Qigong: Um „Erfolge“ zu sehen, bedarf es langer Übung. Je stärker man in die Übungen reinkommt, gerade beim „Stillen Qigong“, desto intensiver spürt der Übende Veränderungen im Körper. Dazu zählen Veränderungen, die man zuvor nicht für möglich gehalten hat: Leute fangen an zu schwitzen, Augen tränen plötzlich. Zu Beginn denken viele, dass es ein Zufall ist; allerdings zeigen sich diese Reaktionen immer wieder bei einer bestimmten Übung.
Kommt es zu solchen Reaktionen, wurde das Ziel des Qigong erreicht: Eine Blockade des Qi-Flusses hat sich gelöst.
Rein medizinisch gesehen, wird bei Qigong-Übungen der Parasympathikus angehoben. Dieser Teil des vegetativen Nervensystems sorgt für Ruhe im Kopf und Erholung. Beim Qigong wird der Herzschlag langsamer und der Blutdruck niedriger – das beweist die beruhigende Wirkung des Qigong.
Wie kann Qigong bei einer Hauterkrankung wie Rosacea helfen?
Weil Qigong für Ruhe und Erholung sorgt, eignet es sich für Menschen, die unter Hautkrankheiten leiden. Bei Hautkrankheiten und Allergien wird das sogenannte „Duft-Qigong“ angewendet.
Man könnte jetzt denken, dass dabei speziell mit Düften gearbeitet wird, aber nein: Der Name erklärt sich dadurch, dass bei bestimmten Qigong-Übungen ein gewisser Duft freigesetzt wird. Selbst „gerochen“ habe ich es noch nicht, auch wenn ich schon an einer Übungsstunde teilgenommen habe. Während dieser Sitzung hatten zwei Frauen aber ein unwahrscheinliches Glücksgefühl – eine hat sogar vor Glück geweint. Von daher sagt man, dass Duft-Qigong speziell bei Hauterkrankungen hilfreich sein soll, denn: Innere Entspannung wirkt sich positiv auf die Haut aus.
Auch Übungen speziell für die Lunge („Lungen-Qigong“) können für ein besseres Hautbild sorgen, denn man geht davon aus, dass die Lunge sich auf der Haut widerspiegelt.
Wie erlerne ich Qigong am besten?
Wenn Qigong-Übungen falsch ausgeführt werden – man sich beispielsweise verkrampft, weil man besonders hohe Leistung bringen möchte –, kann der Zustand der Entspannung nicht erreicht werden. Bei falscher Atmung kann es auch zu Kopfschmerzen und Herzrasen kommen.
Deswegen sollten Sie Qigong am besten zusammen mit einem professionellen Lehrer erlernen. Achten Sie auch darauf, dass Ihnen der Lehrer sympathisch ist und Ihnen die Übungen gefallen. Nur wenn das der Fall ist, geht Ihr Herz auf und Sie können sich entspannen.
Auf apotheken-umschau.de gibt es zwei Videos, in denen Professor Jianguo Sun die Grundzüge von Qigong erklärt und die acht Brokate, eine bewährte Kurzform von acht kombinierten Übungen, vormacht. Probieren Sie diese einmal aus!
Foto: pixabay.com, steinchen
Robust wie ein Holzfäller, gelassen wie ein Weiser, geschmeidig wie ein Kind.
Weiter in unserer Blogreihe „Die Kunst im Alltag zu entspannen“ Teil 4: Stressminderung mit Tai-Chi

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[…] Die Kunst im Alltag zu entspannen Teil 3: Entspannen mit Qigong – Text auf blog.rosacea-info.de Der Rosacea-Blog beschäftigt sich mit Rosacea bzw. Rosazea, einer Hauterkrankung des Gesichts. Im […]